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Eisenmangel

Geschrieben von Gesundheit365. Veröffentlicht in Inhaltsstoffe

Eisen ist für das Säugetier lebensnotwendig - keine Frage. Der Körper braucht es, um Sauerstoff zu verteilen. Daher findet man Eisen im Blut und kann es dort bequem bestimmen und irgendwelche Mindestwerte festlegen. Eisen ist aber auch für Bakterien lebensnotwendig. Und weil der Körper nicht immer mit bestimmten Bakterien glücklich ist, entzieht er ihnen das Eisen und versteckt es irgendwo, wo es der Labortechniker nicht messen kann, zu wenig findet und Gefahr! schreit. (Auch in der Schwangerschaft sinkt der Eisenpiegel im Blut, um das Ungeborene zu schützen.) Der erwachsene Mensch hat etwa 4000 mg Eisen, davon sind etwa 2500 mg im Hämoglobin der roten Blutkörperchen, 1000 mg in Speicherzellen, 150 mg in Muskeln und 10 mg in Atmungsenzymen. Nur 4 mg Eisen zirkulieren im Blutplasma, gekoppelt an das Eisentransportmolekül Transferrin.

Täglich werden etwa 10....20 mg Eisen mit der Nahrung aufgenommen, davon werden (nur) 1...2 mg im oberen Dünndarm über die Schleimhautzellen später ins Plasma weitergegeben. der Rest wird laufend mit der Schleimhaut abgestoßen und im Stuhl ausgeschieden. Der Körper schützt sich also vor Überladung mit Eisen. Dies geht nicht, wenn große Mengen fettlösliches Eisen mit Fleisch, Blut und Innereien gegessen werden. Die Verwertung des durch die Nahrung aufgenommenen Eisens ist schlechter, wenn der Körper genug Vorrat hat - und besser, wenn ihm Eisen fehlt. Wie bei allen Lebensvorgängen gibt es Gegenspieler - Phosphate (zum Beispiel in Wurst und Cola-Getränken) behindern die Aufnahme ebenso wie Oxalate (in Spinat und Rharbarber) und Tannine (im schwarzen Tee) - es ist alles eine Frage der Mengen. Über Haut und Darm werden täglich (zusätzlich) etwa 1...2 mg Eisen ausgeschieden, aus dem Abbau der roten Blutkörperchen fallen täglich etwa 20...25 mg "Alteisen" an - sie werden wiederverwertet.

Überangebot an Eisen begünstigt Infektion und Wachstum von Tumoren. Pathogene Miktororganismen und neoplastistische (sich neubildende, bösartige) Zellen haben einen hohen Bedarf an Eisen und entreißen es dem Wirtsgewebe. Deshalb schickt der Organismus eisenbindende Eiweiße an solche Stellen, erhöht die Körpertemperatur und entzieht Serumeisen. bevor noch die Krankheit sichtbar oder fühlbar wird.

Hühnereier haben viel Eiweiß, aber nur in der Mitte im Eidotter, gebunden an Conalbumin. Falls Keime durch die an sich durchlässige Schale dringen würden, finden sie am Rand das für ihr Überleben notwendige Eisen nicht - sie sterben ab.

Muttermilch hat zehnmal mehr Lactoferrin als Kuhmilch - dieses Eiweiß bindet Eisen an Stellen einer Infektion. (Fällt Ihnen auf, daß Kuhmilch für Kuhkinder und Menschenmilch für Menschenkinder gedacht ist?)